Erschienen in:
10.03.2021 | Vorhofflimmern | Originalien
Beeinflussung von linksventrikulären Funktionsparametern und Muskelmasse durch Kryoballon-Pulmonalvenenisolation: eine MRT-Studie
verfasst von:
Patrick Sebastian Beck, Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Kryoballon-Pulmonalvenenisolation (PVI) ist eine kurative Therapieoption bei Vorhofflimmern (VHF). Über den Einfluss einer PVI auf linksventrikuläre Funktionsparameter und die linksventrikuläre Muskelmasse (LV-MM) ist bisher wenig bekannt. Ziel dieser Studie war daher die Evaluierung von Effekten der Kryoballon-PVI auf Funktionsparameter des linken Ventrikels.
Patienten und Methoden
Insgesamt wurden 52 VHF-Patienten (60 ± 10 Jahre, 67,3 % männlich) eingeschlossen. Alle erhielten eine Kryoballon-PVI. Die linksventrikulären Volumina, die Ejektionsfraktion (EF) und die LV-MM wurden mittels kardiovaskulärer Magnetresonanztomographie (MRT) vor der PVI und im Intervall von 3–12 Monaten (5,14 ± 2,33) bestimmt. Der Erfolg der PVI wurde anhand eines 7‑Tage-Langzeit-Elektrokardiogramms (EKGs) evaluiert, die Patienten wurden dann in eine Erfolgsgruppe und eine Rezidiv-VHF-Gruppe eingeteilt.
Ergebnisse
Patienten mit erfolgreicher Kryoballon-PVI (n = 38, 73,1 %) wiesen einen signifikant niedrigeren enddiastolischen Volumenindex (EDV-Index; −7,18 ± 16,36 ml/m2; p = 0,009), einen höheren endsystolischen Volumenindex (ESV-Index; +3,38 ± 7,84 ml/m2; p = 0,019) und einen höheren LV-Schlagvolumenindex (SV-Index; +4,82 ± 13,61 ml/m2; p = 0,038) im Vergleich zur Voruntersuchung auf, Patienten der Rezidiv-VHF-Gruppe dagegen lediglich einen signifikant höheren ESV-Index (+4,59 ± 7,83 ml/m2; p = 0,048). Eine signifikante Veränderung der linksventrikulären EF war in keiner der beiden Gruppen zu beobachten (p = 0,743 vs. p = 0,935). Die LV-MM zeigte eine signifikante Reduktion bei Patienten mit erfolgreicher PVI (−11,45 ± 14,53 g; p < 0,001) im Gegensatz zu Patienten mit Rezidiv-VHF (−8,36 ± 20,79 g; p = 0,157).
Schlussfolgerungen
Es wurde ein signifikanter Einfluss auf die die linksventrikulären Volumina und die LV-MM nach erfolgreicher PVI bei VHF-Patienten beobachtet, die PVI führt also zu einer Verbesserung nicht nur der Symptomatik, sondern auch der linksventrikulären Hämodynamik bei diesen Patienten.