Erschienen in:
19.01.2024 | Strahlentherapie | Leitthema
Postradiogene Morphea – eine Übersicht
verfasst von:
PD Dr. med. Dr. Stephan R. Künzel, MBA, Prof. Dr. med. Claudia Günther
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 3/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die postradiogene Morphea beschreibt einen fibrotisch-inflammatorischen Umbauprozess des subkutanen Bindegewebes, der durch ionisierende Strahlung – am häufigsten im Rahmen der Behandlung des Mammakarzinoms – verursacht wird. Die zugrunde liegenden Pathomechanismen und etwaige Risikofaktoren sind unbekannt. Daher stellen Fehldiagnosen und nicht zielführende Behandlungen ein erhebliches Problem bei der Versorgung Betroffener dar.
Fragestellung
Ziel der Arbeit war es, auf Basis aktueller Fallberichte und Übersichtsartikel eine aktuelle Übersicht sowie eine Orientierungshilfe für die Diagnostik und Behandlung der postradiogenen Morphea bereitzustellen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Bei der postradiogenen Morphea handelt es sich um ein seltenes Krankheitsbild, das eine interdisziplinäre Herausforderung für die (Gynäko‑)Onkologie, Strahlentherapie und Dermatologie darstellt. Häufige Fehldiagnosen umfassen Infektion (Erysipel), ein Rezidiv oder Strahlendermatitis. Eine frühe histologische Diagnose sowie die Einleitung einer antiinflammatorischen Therapie mittels topischer Glukokortikoide oder Calcineurininhibitoren in Kombination mit Phototherapie und/oder Methotrexat stellen die wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein adäquates klinisches Ansprechen dar.