Erschienen in:
02.09.2022 | Strahlentherapie | Sektion B – Klinische Studien
Die Rolle der Strahlentherapie bei der Behandlung atypischer Meningeome – eine methylom- und genombasierte Analyse
ARO v-2021-2
verfasst von:
Dr. med. Felix Ehret, Prof. Dr. med. David Capper, PD Dr. med. David Kaul
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 6/2022
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Auszug
Das Meningeom entspringt den Deckzellen der Hirnhäute und stellt den häufigsten Tumor des zentralen Nervensystems dar [
1]. Die Unterteilung in 15 verschiedene Subklassen und 3 Tumorgrade basiert im Wesentlichen auf der histopathologischen Begutachtung durch die Neuropathologie im Rahmen der Tumorklassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO; [
2,
3]). Entsprechend dieser Klassifikation werden etwa 80 % der Meningeome als benigne (WHO-Grad 1) eingeteilt, während die restlichen 20 % aufgrund ihrer aggressiven histopathologischen Eigenschaften als WHO-Grad-2- und -3-Tumoren klassifiziert werden. Aus dem klinischen Alltag ist bekannt, dass sich Meningeome z. T. klinisch extrem unterschiedlich verhalten, auch wenn sie nach den WHO-Klassifikationen von 2016 und 2021 der gleichen Gruppe angehören. Es ist davon auszugehen, dass dies mit Schwächen der vorherigen und sogar neuen WHO-Klassifikation erklärt werden kann: Der traditionelle Ansatz der Meningeomdiagnose, bei dem nur die Lichtmikroskopie und Immunhistochemie verwendet werden, ist nicht nur anfällig für Interobserver-Verzerrungen, sondern hat auch eine begrenzte Aussagekraft hinsichtlich der Risikostratifizierung und möglicher personalisierter Therapieentscheidungen [
3,
4]. …