Den Drogentod mit einem Nasenspray verhindern: Ein Team um Dr. Norbert Wodarz an der Universität Regensburg hat den Einsatz von nasalem Naloxon als Erste-Hilfe-Maßnahme bei Überdosierung geprüft [Wodarz von Essen H et al. Notarzt. 2022; 38(03):138-42]. In einem Feldversuch wurden 550 Opioidabhängige, die primär in Gruppen konsumieren, mit einem 4-mg-Naloxon-Nasenspray ausgestattet. Dieses sollten sie Personen geben, die Symptome einer möglichen Überdosis zeigen. Wie Wodarz auf dem Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin 2022 in Hamburg mitteilte, hätten nach einem Jahr noch 91 % der Teilnehmenden den Opioidantagonisten bei sich getragen. Ungefähr ein Fünftel aller Naloxon-Sets sei verwendet worden; in etwa einem Drittel der Fälle seien die Maßnahmen der Ersthelfenden ausreichend gewesen, sodass kein Rettungsdienst involviert worden sei. Der so vermeidbare Polizeieinsatz stelle eine zusätzliche Motivation für die Verwendung des Nasensprays dar. In den 103 Fällen, in denen Naloxon eingesetzt wurde, sei es nur zu einer einzigen tödlichen Überdosierung gekommen. Die Patientin habe ein synthetisches Opioid (Fentanyl) in hoher Dosierung verwendet. Auf solche Dosierungen sei das Notfall-Kit nicht ausgelegt. Wodarz merkte perspektivisch an, dass die bisher übliche Dosierung in den Sets in Zukunft deutlich erhöht werden sollte. In den USA seien synthetische Opioide in hohen Dosen bereits der Regelfall, hierzulande würden wir vermutlich bald ebenfalls mit diesem Problem konfrontiert.
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