Erschienen in:
01.06.2022 | Partikeltherapie | Leitthema
Strahlentherapie nichtresektabler Knochentumoren
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Stephanie E. Combs, Katharina Sommer, Rudolf Schwarz
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 7/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Osteosarkome werden multimodal behandelt. Bei nichtresektablen Osteosarkomen, insbesondere zentraler Tumorlokalisation, ist eine Radiotherapie des Primärtumors erforderlich. Die multimodale Therapie des Ewing-Sarkoms beinhaltet neben Polychemotherapie auch chirurgische und/oder strahlentherapeutische Lokaltherapie. Bei Irresektabilität stellt die definitive Strahlentherapie des Primärtumors die Therapie der Wahl dar.
Fragestellung
Ergebnisse einer definitiven Radiotherapie nichtresektabler Ewing-Sarkome und Osteosarkome werden erörtert.
Material und Methode
Es erfolgte eine Analyse der Literatur.
Ergebnisse
Bei nichtresektablen Osteosarkomen, insbesondere zentraler Tumorlokalisation am Körperstamm, ist eine primäre Strahlentherapie zusammen mit einer neoadjuvanten und Erhaltungschemotherapie Therapie der Wahl. Bei Einsatz moderner Bestrahlungstechniken und hoher Strahlendosen wurden lokale Kontrollraten von 60–70 % nach 5 Jahren beschrieben. Bei nichtresektablen Ewing-Sarkomen sollte nach einer Induktionschemotherapie die lokale Strahlentherapie des Primärtumors erfolgen. Dabei sollte das Bestrahlungsvolumen die initiale, prätherapeutische Tumorausdehnung berücksichtigen. Es werden Bestrahlungsdosen von 54–59,4 Gy empfohlen. Auf mögliche Interaktionen mit verwendeten Chemotherapeutika ist zu achten. Zusätzlich sollte bei einer pulmonalen Metastasierung eine Ganzlungenbestrahlung (15–18 Gy) durchgeführt werden.
Schlussfolgerungen
Eine definitive Radiotherapie von nichtresektablen Osteosarkomen soll mit modernen Bestrahlungstechniken, auch mit einer Partikeltherapie, unter Verwendung von hohen Strahlendosen über 70 Gy erfolgen. Die definitive Strahlentherapie stellt eine alternative Lokaltherapie nach Induktionschemotherapie bei Patienten mit inoperablen Ewing-Sarkomen dar.