Erschienen in:
24.08.2023 | Künstliche Intelligenz | Leitthema
Große Sprachmodelle wie ChatGPT und GPT-4 für eine patientenzentrierte Radiologie
verfasst von:
Dr. med. Matthias A. Fink, B.Sc.
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 9/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der Einführung von ChatGPT Ende November 2022 haben auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende große Sprachmodelle weltweit großen Bekanntheitsgrad erlangt. Die Sprachmodelle werden auf riesigen Datenmengen trainiert und erreichen hierdurch die Fähigkeit, selbst komplexe Aufgabenstellungen in Sekundenschnelle zu bearbeiten und detaillierte Antworten auf hohem sprachlichem Niveau in textbasierter Form auszugeben.
Ziel der Arbeit
Überblick zu den derzeit am meisten diskutierten großen Sprachmodellen ChatGPT und GPT‑4 in Hinblick auf potenzielle Anwendungsbereiche für eine patientenzentrierte Radiologie.
Material und Methoden
PubMed-Suche zu beiden großen Sprachmodellen unter den Schlagworten „ChatGPT“ und „GPT-4“ mit subjektiver Auswahl und Ergänzung im Sinne eines narrativen Reviews.
Ergebnisse
Der generische Charakter der Sprachmodelle birgt großes Potenzial für die Radiologie, um Patienten und Zuweisern einen leicht verständlichen Zugang zu radiologischen Befunden zu ermöglichen, Sprachbarrieren zu beseitigen und die Qualität von Aufklärungsgesprächen zu erhöhen. Damit könnte ein großer Schritt hin zu einer patientenzentrierten bzw. personenzentrierten Radiologie getan werden.
Diskussion
Große Sprachmodelle stellen ein aussichtsreiches Werkzeug dar, um die Befundkommunikation, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Workflows in der Radiologie zu verbessern. Allerdings sind wichtige Fragen zum Datenschutz und zur verlässlichen Anwendbarkeit der Modelle in der Medizin noch ungeklärt.