Erschienen in:
13.06.2023 | Interferone | Leitthema
Interferone als Schlüsselfaktoren für die Pathogenese, Diagnostik und Therapie
Neue Erkenntnisse zu entzündlichen Erkrankungen im Kindesalter
verfasst von:
Claas Hinze, Helmut Wittkowski, Christoph Kessel, Georg Varga, Prof. Dr. Dirk Föll
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Interferone (IFN) gehören zu einer Familie verwandter Signalproteine und werden in die 3 Hauptarten IFN‑α, IFN‑β (zusammen Typ-1-IFN) und IFN‑γ (einzelnes Typ-2-IFN) unterteilt. Nach der Bindung an spezifische Rezeptoren führen sie zur Aktivierung eines Signaltransduktionsweges, durch den die Expression einer breiten Palette von Genen ausgelöst wird. Die spezifischen Funktionen der verschiedenen Interferone sind ausgesprochen komplex. Je nach Kontext sind sie für physiologische Abwehrfunktionen essenziell, können aber auch eine pathophysiologische Relevanz bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen im Zusammenhang mit Autoimmunität und Hyperinflammation haben. Die Bedeutung der Interferone in der Pathogenese von chronisch-entzündlichen Erkrankungen zeigt sich u. a. in ihrem Beitrag zu hereditären Erkrankungen mit konstitutiver Typ-1-IFN-Aktivität (sog. Interferonopathien). Neue Erkenntnisse zeigen die Bedeutung von Typ-2-IFN bei Hyperinflammation und Zytokinsturmsyndromen. In dieser Übersicht werden die wichtigsten Eigenschaften des Interferonsystems dargestellt, wobei ein Fokus auf jüngsten, klinisch relevanten Entdeckungen zum Monitoring von IFN-Aktivität und therapeutischen Perspektiven liegt.