Leitlinien in der antiemetischen Prophylaxe und Therapie – Strahlentherapie
Die Inzidenz und Schwere der Strahlentherapie-induzierten Nausea und Emesis ist abhängig vom Bestrahlungsregime, der Bestrahlungsregion und von patientenindividuellen Faktoren. Da das Strahlenfeld der wichtigste Risikofaktor für das Auftreten der Strahlentherapie-induzierten Nausea und Emesis zu sein scheint, werden 4 Risikoklassen – hoch, moderat, gering und minimal – je nach bestrahlter Region unterschieden. Ein hohes emetogenes Risiko besteht für Patienten mit Ganzkörperbestrahlungen. Die Bestrahlung des oberen Abdomens und der Brust- oder Lendenwirbelsäule geht mit einem moderaten Risiko einher. Prophylaktisch werden 5-HT3-Rezeptorantagonisten für hoch bis gering emetogene Bestrahlungen eingesetzt, die Gabe von Dexamethason kann bei moderatem Risiko erwogen werden und ist bei hoch emetogenen Bestrahlungen obligat. Bei minimal emetogener Bestrahlung erfolgt keine Routineprophylaxe.