Zusammenfassung
Das Grundprinzip des offenen präperitonealen Netzverfahrens nach Stoppa ist die Verstärkung der endopelvinen Faszie mit einem großen Netz zur Abdeckung aller potenziellen Bruchpforten (inguinal lateral, inguinal medial, Femorallücke und Obturatorlücke). Die Technik kommt aufgrund der Netzgröße und -position zwischen Peritoneum und innerer Bauchwand in aller Regel ohne Fixation aus. Das Verfahren wurde erstmals 1969 durch den französischen Chirurgen René Stoppa angewandt und auch als „grand prosthetic reinforcement of the visceral sac“ (GPRVS) bezeichnet. Aus heutiger Sicht ist das Stoppa-Verfahren technisch durchaus als Vorläufer der endoskopischen präperitonealen Netzverfahren anzusehen. Die Vorteile der gross dimensionierten extraperitonealen Netzeinlage, der schonenden Gewebepräparation im präperitonealen Raum und der Inspektion und Abdeckung aller potenziellen Bruchlücken wurden schon vor sechs Dekaden propagiert.