Erschienen in:
11.01.2024 | Atopische Dermatitis | Leitthema
Globale Umweltveränderungen und die „epithelial barrier hypothesis“
verfasst von:
Nicole Engelbert, Robin Rohayem, Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die globale Belastung mit „non-communicable diseases“ (NCDs) hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, beeinflusst durch Umweltfaktoren. Für eine Reihe von Erkrankungen wurde eine Assoziation mit einer Schädigung epithelialer Grenzschichten gezeigt.
Ziel
Es wird eine Übersicht über die gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltverschmutzung gegeben. Die „epithelial barrier hypothesis“ von Cezmi Akdis wird dargestellt und Mechanismen einer Barriereschädigung werden gezeigt. Schließlich werden mögliche präventive und therapeutische Konsequenzen diskutiert.
Material/Methoden
Zu den relevanten Themen wurde eine PubMed-Suche durchgeführt und ausgewählte Literatur ausgewertet.
Ergebnisse
Eine Vielzahl von Substanzen kann die epithelialen Grenzschichten von Haut, Lunge und Gastrointestinaltrakt beeinträchtigen. Der Prävalenzanstieg der atopischen Erkrankungen könnte durch eine erhöhte Exposition mit barriereschädigenden Stoffen, wie Feinstaub und Waschmittel, (mit-)bedingt worden sein. Ein möglicher pathogenetischer Mechanismus ist die Auslösung und Aufrechterhaltung einer Immunreaktion durch das subepitheliale Eindringen von Mikroorganismen durch geschädigte Epithelien.
Diskussion
Basierend auf der „epithelial barrier hypothesis“ können neue therapeutische und präventive Strategien entwickelt werden. Eine Regulation gefährlicher Chemikalien sowie eine Bekämpfung von Umweltverschmutzung und Klimawandel sind essenziell zur Senkung der Krankheitslast.