Erschienen in:
24.05.2023 | Abdominalchirurgie | Leitthema
Risikomanagement pulmonaler Komplikationen bei abdominellen Eingriffen
verfasst von:
Prof. Dr. H. Worth
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei abdominalen Eingriffen ist das perioperative Risiko durch postoperative pulmonale Komplikationen (PPK) wesentlich erhöht.
Fragestellung
Welche Risikofaktoren für das Auftreten von PPK lassen sich nachweisen? Wie lässt sich das PPK-Risiko abschätzen? Welche Möglichkeiten zur Reduktion des PPK-Risikos sind empfehlenswert?
Material und Methoden
Es erfolgten eine Literaturrecherche (PubMed), eine Diskussion von Leitlinienaussagen, Empfehlungen und grundlegenden Publikationen.
Ergebnisse
Postoperative pulmonale Komplikationen wie Atelektasenbildung, Pneumonie, respiratorische Insuffizienz erhöhen bei abdominalen Eingriffen wesentlich das Risiko des chirurgischen Eingriffs und der Anästhesie. Patientenseitige Risikofaktoren (Alter, Rauchen, körperliche Fitness, Grundkrankheit und Komorbiditäten) sind ebenso wie die von Lokalisation, Art, Ausmaß und Dauer der Operation sowie den Anästhesieverfahren abhängige Risiken sorgfältig abzuschätzen, z. B. mit validierten Scores wie dem ARISCAT-Score.
Schlussfolgerung
Für die Diagnostik der PPK sind Anamnese und körperliche Untersuchung essenziell, der Einsatz von Röntgenaufnahmen der Thoraxorgane und Lungenfunktionsanalysen bei Patienten mit neuen oder progredienten Symptomen und zumindest bei größeren Eingriffen im oberen Abdomen ist empfehlenswert. Prä-, intra- und postoperative Strategien zur Reduktion von PPK können anhand der Datenlage empfohlen werden.